Marthas Geige

Michele Deconet wurde 1713 in Kehl, in der Nähe von Strasbourg geboren. Um die Welt kennenzulernen und seine Reiselust zu stillen, trat Deconet mit 17 Jahren in den Militärdienst. In dieser Zeit soll er das Geigenspiel erlernt haben. Nach zwei Jahren als Soldat reiste er als Wandermusiker über Paris nach Venedig. Die Finanzmetropole war auch Kulturhauptstadt: Vivaldi komponierte hier seine Opern und Violinkonzerte. Neben Städten wie Cremona war Venedig das Zentrum des norditalienischen Geigenbaus. Hier liess sich Deconet nieder, heiratete und machte sich nun auch als Geigenbauer (für typisch italienische Violinen) einen Namen.

Als Musiker war er häufig auf Reisen ausserhalb seiner neuen Heimatstadt. Möglicherweise erwarb er dabei auch schöne Instrumente und verkaufte diese später mit seinem eigenen Etikett, was erklären würde, dass Deconets Violinen zwar alle typisch venezianische Bauweise aufweisen, jedoch auch sehr unterschiedlich sind.

Giuseppe Fiorini (1861–1934) wuchs in Bologna auf, erlernte bei seinem Vater das Geigenbauhandwerk. Später übersiedelte er nach München, wo er sich neben dem Neubau von Violinen auch mit dem Handel von alten Meistergeigen beschäftigte. Im Ersten Weltkrieg verlegte er im Mai 1915 seine Werkstatt vorübergehend nach Zürich.

Hier erwarb Martha von Orelli 1917 ihre Violine von Michele Deconet. Diese wurde nachweislich in den Jahren 1750–1760 erbaut und trägt ein Etikett mit der Inschrift «Michele Deconet Venetiis 1775».

Nach Martha von Castelbergs Tod 1971 wurde die Violine für lange Zeit nicht mehr gespielt. Nach der Restaurierung im Auftrag der Martha von Castelberg-Stiftung wird das wertvolle Instrument heute an junge Spitzen-Musiker*innen der Karajan-Akademie der Berlinern Philharmoniker verliehen. Um auf ihre frühere Besitzerin hinzuweisen, bekam das Instrument von Deconet den Namenszusatz «ex-Castelberg».

«A few months ago I was able to try out the Deconet violin and instantly fell in love. I immediately saw the potential it had not only with its gorgeous sound, but its ability to make me a better violinist. While playing various pieces on it by myself in the Kammermusiksaal of the Philharmonie, I remember thinking that this violin was exactly what I needed to take my musical growth further.»
Madeleine Vaillancourt, 2020

««For over a year I had a privilege to play a beautiful ‘Ex-Castelberg’ Michele Deconet Violin. During this time on several occasions I competed against players using exceptional instruments by Antonio Stradivarius, Guarneri ‘del Gesu’ and G.B.Guadagnini. I never felt myself at a disadvantage, and often on the contrary. The violin's deep and textured tembre became my personal voice and gave me an edge on the deciding phase of my artistic and career development. I am happy to make a small contribution to the history of this instrument and to pass it to the new generation of young fellows of the Karajan Academy»
Oleh Kurochkin, 2023

Hier hören Sie die Violine mit Johann Sebastian Bachs berühmter Chaconne aus der d-Moll Partita. Es spielt Madeleine Vaillancourt.

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