Festival
Martha von Castelberg
Die Komponistin von Zürich
Vorwort
Liebes Publikum,
am 1. Oktober 1971 verstarb Zürichs unbekannteste Komponistin. Mit diesem Festival wollen wir zusammen mit Ihnen Martha von Castelbergs Schaffen 50 Jahre nach ihrem Tod würdigen.
Guido von Castelberg förderte seine Mutter als Komponistin, initiierte in den 1960er Jahren Konzerte und Schallplattenaufnahmen und gründete in den 2000er Jahren eine Stiftung zu Ehren seiner Mutter. Da übernahmen wir (die Stiftung) die Aufgabe, die unbekannteste Zürcher Komponistin bekannter zu machen. Am heutigen Festival können wir erste Resultate präsentieren.
Auch wenn uns Martha nicht ganz unbekannt war – als Komponistin mussten auch wir sie zunächst besser kennen und verstehen lernen. Dafür musste nicht nur das Werk, die Noten, studiert werden – genauso wichtig schien uns auch der biografische und zeitgeschicht-liche Kontext. Nach einer konzeptionellen Phase folgte die Aufarbeitung des Nachlasses, um Grundlagen für verschiedenen Projekte zu bilden.
Als zentrale Publikationsplattform etablierten wir eine Website, die mit künftigen Projekten wachsen kann. Wir beauftragten die Historikerin Verena Naegele und die Musikwissenschaftlerin Sibylle Ehrismann die Biografie zu erforschen. Die beim Verlag Hier und Jetzt erscheinende Biografie «Komponieren, trotz allem» liegt vor und soll heute ebenfalls gefeiert werden. Zu Lebzeiten veröffentlichte die Komponistin nur wenige ihrer Werke. Nach wichtigen Vorarbeiten konnten wir 2020 ein Team rund um den Musikwissenschaftler und Editionsexperten Knud Breyer formen, um die komplexe Arbeit einer Erstedition des Gesamtwerks anzupacken. Bereits ein Jahr später können wir Band 1 «Weltliche Lieder» vorstellen. Die neue Edition ist ein wichtiger Bestandteil bei der Bekanntmachung der Komponistin Martha von Castelberg.
Mittelpunkt unseres Festivals ist natürlich die Musik, die klingende Musik. Susannah Haberfeld und die weiteren Künstler*innen präsentieren ihnen mit dem Festivalprogramm einen kleinen Querschnitt durch Marthas Schaffen. Mit Ania Filochowska hören sie auch eine Geigerin der Berliner Philharmoniker. Sie spielt Musik von Martha auf einer wunderbaren Geige von Michele Deconet. Das Instrument wurde Mitte des 18. Jahrhunderts in Venedig erbaut und wurde 1917 Marthas «geliebte Geige». Martha hätte sich über diesen Moment gefreut!
Es lohnt sich, 50 Jahre nach ihrem Tod Martha von Castelberg und ihre Musik wieder und neu zu entdecken.
Liebes Publikum, wir wünschen ihnen gute Unterhaltung und viel Vergnügen.
Stiftungsrat und Geschäftsführer
Martha von Castelberg Stiftung
Augustinerkirche Zürich
Freier Eintritt
Schutzkonzept
Die Konzerte finden unter Einhaltung der behördlichen Vorgaben statt. Der Zugang zu den Veranstaltungen ist ausschliesslich mit einem gültigen Covid-Zertifikat möglich. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren benötigen kein Zertifikat.